Steinert machte in seiner Neujahrspredigt historische Ereignisse der vergangenen Jahre zum Thema und rückte das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich als Beispiel gelungener, friedvoller Partnerschaft in den Blickpunkt. „Deutschland und Frankreich, zwei ehemalige Erzfeinde, die in einhundert Jahren dreimal Krieg gegeneinander geführt hatten, leben friedlich miteinander. Dieser Frieden nach außen wurde und wird auch durch Verträge gesichert. Das friedliche Miteinander bedarf der Absprachen und fairen Abmachungen“, sagte Steinert.
Gleichzeitig verwies er darauf, auch bei unterschiedlicher Auffassung
die Meinung oder Sichtweise des Anderen nachzuvollziehen oder zumindest stehen zu
lassen. Gerade in Zeiten der Pandemie, der politischen Polarisierung oder auch Auseinandersetzungen
und kontrovers diskutierten Ereignissen wie zum Beispiel dem Synodalen Weg der
katholischen Kirche in Deutschland sei es „gut und notwendig, dass wir die
Unterschiedlichkeit als Geschöpfe dieser einen Welt und Kinder des einen Herrn
wertschätzen und gelten lassen können. So kann bei aller Verschiedenheit Frieden
sein, bewahrt oder ermöglicht werden.“
Das neue Jahr in friedvoller Gemeinschaft zu beginnen sei ein freudiger und hoffnungsvoller Start, hob Steinert im Neujahrsgottesdienst hervor. Zum Motto für alle Tage könne das Kirchenlied mit der Nummer 365 werden, in dem es heißt: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht. Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürchte mich nicht.“
Die häufig verwendete Bezeichnung „Anno Domini – Im Jahr des Herrn“ muss dabei nicht zwangsläufig das Jahr kennzeichnen als „ein besonderes Jahr, eine herausgehobene Zeit, sondern jedes Jahr hatte die Chance und die Voraussetzungen, ein Jahr des Herrn zu sein“. Es liege nun in unserer Hand, so Steinert, diese Chance zu ergreifen, das neue Jahr zu gestalten und „es als „Jahr des Herrn“ zu sehen: „Was auch immer dieses neue Kalenderjahr an 365 Tagen bringen mag“, sagte Steinert, „wir sollten es füreinander unter das Vorzeichen des liebevollen Blickes Gottes stellen und so gestärkt in die neue Zeit gehen.“
Wegen der Corona-Pandemie fand auch der Neujahrsgottesdienst im Fuldaer Dom unter strengen Hygiene-Regeln statt. Die Besucher mussten sich vorab anmelden und registrieren, Masken tragen und Abstände einhalten.
Da wegen der Corona-Regeln nur wenige Gläubige in den Fuldaer Dom kommen konnten, wurden der Gottesdienst im Internet als Livestream übertragen.
Der Welttag des Friedens wurde vor mehr als 50 Jahren von Papst Paul VI. eingeführt und - nur wenige Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils. Seitdem wird der Welttag des Friedens für die Dauer des ganzen Jahres immer am Neujahrstag begangen.
Alle Bilder: Bistum Fulda / Marzena Seidel
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