Inhaltssuche

Suchen Sie z.B. nach Artikeln, Beiträgen usw.

Personen- und Kontaktsuche

Bistum Fulda

Einsatz der ganzen Person in Offenheit für Christus

Bischof Gerber feierte Chrisammesse am Gründonnerstagmorgen

Fulda (bpf). Die Erneuerung der Bereitschaftserklärung zum Dienst rufe den Priestern neu ins Bewusstsein, wie sehr ihr Einsatz gefordert sei. „Es geht nicht einfach nur um eine Aufgabe, sondern es geht um den Einsatz unserer ganzen Person.“ Dies stellte der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber am Gründonnerstagmorgen im Fuldaer Dom heraus. Zugleich werde einem aber auch die eigene Begrenztheit bewusst, diesem Anspruch gerecht zu werden. „Wo wir ehrlich unsere eigenen Grenzen im Blick haben, kann uns tiefer bewusst werden, dass das, was wir tun, eben nie einfach nur unser eigenes Werk sein kann. Wo wir ehrlich zu unseren Grenzen stehen, da wird uns die Offenheit geschenkt für ihn, Jesus Christus, der zu uns steht“, unterstrich der Oberhirte in der traditionellen Chrisammesse, in der die heiligen Öle für die Spendung der Sakramente im Beisein der Priester und Diakone geweiht werden.


Jesus Christus zeige einem seinen Beistand durch Menschen, die er einem mit ihrem je eigenen Charisma an die Seite stelle. „Es ist bisweilen mühsam, ihnen den Platz einzuräumen, der ihren Gaben entspricht, damit sie ihren Beitrag im Volk Gottes leisten können“, gab der Bischof zu bedenken. Die Bereitschaft zum priesterlichen Dienst sei eine Bereitschaft zum Dienst am anderen Charisma und damit die Bereitschaft, dafür einen Raum zu schaffen. „Wo ich ehrlich zu den eigenen Grenzen stehe, da kann ich auch angemessen mit den Grenzen anderer umgehen. So gehören heute Morgen auch diejenigen zu unserer Gemeinschaft, denen es die Grenzen der Krankheit, der Psyche oder des Alters unmöglich macht, persönlich hier anwesend zu sein.“ Bischof Gerber dankte denen, sie sich um die alten und kranken Priester kümmerten und dachte auch an diejenigen, die in ihrem Dienst an eine Grenze kamen, „so dass sie ihren Dienst nun nicht mehr ausüben können und deren Gegenwart wir im Presbyterium schmerzlich vermissen“.

Wenn man sich frage, wer Jesus Christus sei, dem man sich verbinde, so verweise das Evangelium auf dessen Berührung mit seiner eigenen Lebensgeschichte in Nazareth. „Es ist die Lebensgeschichte, durch die er in gewisser Weise auch vorbereitet wurde auf seine Sendung.“ Wenn Jesus vor allem in Gleichnissen vom Reich Gottes spreche, habe er zuvor aufmerksam die Welt, die Schöpfung und die Menschen beobachtet und in den kleinen Geschichten des Alltags „Spuren der großen Geschichte Gottes mit uns“ entdeckt. Man müsse sich nach den eigenen „kleinen Geschichten“ fragen, in denen man die große Geschichte Gottes mit einem selbst erleben dürfe. In der Szene von Jesu Taufe am Jordan zeichne sich in Jesus deutlich das Bild, das Gott von den Menschen habe: „Wir sind vor allem und zuallererst geliebtes Kind, einmalig und unverwechselbar geliebt.“ Wenn die Priester und Diakone im Weiheversprechen ihre Zusage gäben, sich mit Christus von Tag zu Tag enger zu verbinden, dann dürften sie damit zugleich die Bitte verbinden, dass jene Grunderfahrung seines Lebens – „ich bin geliebtes Kind Gottes“ – von Tag zu Tag auch mehr die Grundform des eigenen Lebens werde.


Immer wieder suche Jesus Menschen auf, um sie mit hineinzunehmen ins „Heute“. „Wenn wir jetzt also unser Versprechen erneuern, dann sagen wir damit auch Jesus: Fang neu mit uns an! Schenke uns dein ‚Heute‘. Schenke uns neu den Geschmack deiner Liebe“, fuhr Gerber fort. „Jedes Mal, wenn ich den Chrisam bei einer Taufe verwende, rieche ich einen Augenblick daran und lasse auch die anwesenden Kinder daran riechen. Ich erkläre den Kindern dann, dass der Chrisam auch Ausdruck der königlichen Würde eines jeden Menschen ist.“ Die Priester und Diakone forderte er auf, sich in ihrem geistlichen Leben solche Zeiten des „Dufts“ des „Heute“ zu schenken, und nannte dabei persönliche Gebetszeiten. Jesus übergebe einem seinen erfüllenden Geist im Moment seines Todes am Kreuz. „Momente, in denen wir uns hilflos ausgeliefert fühlen, ob einer Situation oder Menschen gegenüber, bleiben auf unserem Weg als Christen, in den unterschiedlichen Diensten und Ämtern, in denen wir stehen, nicht aus“, gab der Bischof zu bedenken. „Das haben wir oft genug erfahren, zweifelsohne gerade auch im letzten Jahr.“ Gerade im Moment äußerster Verlassenheit am Kreuz schenke Gott die entscheidende Dynamik für die eigene Seele.

18.04.2019


Bischöfliche Pressestelle
36001 Fulda / Postfach 11 53
Telefon: 0661 / 87-299 / Telefax: 87-568
Redaktion: Christof Ohnesorge

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


 



Postfach 11 53

36001 Fulda

 



Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578

Karte
 


© Bistum Fulda

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


Postfach 11 53

36001 Fulda


Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578




© Bistum Fulda