Zu Beginn des neuen Jahres wird der Altarraum des Hohen Domes zu Fulda leicht umgestaltet: Bis zum Beginn der Fastenzeit wird dort der rote Baldachin, der den Sitz des Bischofs umrahmt, abgebaut. Der Ort des Bischofssitzes im Altarraum, die so genannte Kathedra, wird weiterhin durch den erhöht stehenden Bischofsstuhl und das Wappen mit dem bischöflichen Leitwort „Tecum in Foedere“ (Mit Dir im Bund) gekennzeichnet.
Der Abbau des Baldachins soll die aus dem höfischen Zeremoniell der Barockzeit stammende Form des Bischofssitzes sowie die verdunkelnde Wirkung des Zierdaches auflösen. Das bietet auch die Möglichkeit, den Altarraum frei von Einbauten weiterzuentwickeln.
Für die bischöfliche Kathedra, also den Sitz des Bischofs, ist gemäß den geltenden Regeln für die bischöfliche Messfeier, dem so genannten Zeremoniale der Bischöfe, als Gestaltungsvorgabe kein Baldachin mehr vorgesehen.
Ein Erhalt wäre demnach nur geboten, wenn kunsthistorische Gründe dafür sprächen. Im Fuldaer Dom ist der Baldachin in der heutigen Form jedoch kein Teil der authentischen Ausstattung der Barockzeit. Der Nachbau ist dem einstigen Sitz des Fürstabtes aus der Mitte des 18. Jahrhundert nachempfunden. Der originale Thronbaldachin von Fürstabt Amand von Buseck (Amtszeit 1737 bis 1756) ist im Fuldaer Dommuseum ausgestellt.
Der Abbau des
Baldachins soll bis zum Aschermittwoch 2024 abgeschlossen sein. Weitergehende
Veränderungen und Umgestaltungen im Altarraum sind derzeit nicht geplant.
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